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Kunstwanderung einmal anders

Aktualisiert: 20. Juli

Eine Entdeckungsreise zum Ludwigsluster Papiermaché



Führung durch das teilrestaurierte Palais Bülow und den Garten


Unsere diesjährige Kunstwanderung führte uns in die ehemalige Residenzstadt der

mecklenburgischen Herzöge Ludwigslust. 23 Mitglieder waren unserer Einladung gefolgt.

Und bei sommerlichen Temperaturen und herrlichem Sonnenschein ging es dann um 9 Uhr

in Schwerin los. Ziel war das Palais Bülow in der Ludwigsluster Kanalstraße. Hier, inmitten der

alten Residenz, wohnte und arbeitete der Minister und Vertraute des Großherzogs Friedrich

Franz, Vollrath Joachim Helmuth von Bülow. Die von Bülows gehören zu den großen und

bedeutenden mecklenburgischen Adelsfamilien.1830 ließ der Großherzog das Gebäude als

Dienst und Wohnsitz errichten und so trafen sich hier die Offiziere der Garnison und die

feine Gesellschaft der Stadt und des Hofes.

Nach dem das Haus zu DDR-Zeiten den jungen Pionieren vorbehalten war, verfiel es nach

der Wende zusehends. 2012 kauften dann die Eheleute Leithold das Gebäude, retteten es

vor dem Verfall und sanieren es Schritt für Schritt. Wir konnten dort Höfisches Leben

nachempfingen, Geschichte und Geschichten erfahren und viel über das berühmte

Ludwigsluster Papiermaché lernen. Der Siegeszug des Papiermaché begann in Paris in der Mitte des 18. Jahrhunderts. Zahlreiche Luxusartikel, wie Tabaktieren, Etuis und Necessaires mit Lack und Edelsteinen wurden hergestellt. Die Königsdisziplin aber, Statuen zu fertigen und diese auch noch wetterfest, das gelang erst im mecklenburgischen Ludwigslust.

Wir wurden im begrünten historischen Innenhof des Palais von Iris und Norbert Leithold

herzlich empfangen. Nach einer Einführung in die Geschichte des Gebäudes, wurden wir durch die Räume geführt. In der kleinen Schauwerkstatt konnten dann alle auch probieren, selbst Papiermaché herzustellen.

Ich war besonders beeindruckt von der Begeisterung und dem Engagement der Familie,

samt Kindern, das Gebäude zu erhalten, zu pflegen und der Öffentlichkeit zu präsentieren.

Ohne öffentliche Unterstützung erhalten hier die Leitholds ein Stück Landesgeschichte

und betreiben eigenen Forschungen. Der Festsaal im Gebäude, die Wohn - und

Arbeitsräume, die alte Küche und vieles mehr, waren doch sehr beeindruckend. Dazu

unendlich viele Details und Geschichten. Das Papiermaché kam übrigens (die

Mecklenburger mussten immer schon sparen) auch im Schweriner und Ludwigsluster Schloss

zum Einsatz. Nach den Rundgängen gab es Zeit für Kaffee und Kuchen und einen kleinen Imbiss im Innenhof des Palais. Christa Schmudlach und ihre Mitstreiter im Verein, hatten alles

wunderbar vorbereitet und organisiert. Dafür herzlichen Dank. Ich habe den Tag dann noch

für einen Besuch in der renovierten Hofkirche genutzt. Hier befindet sich das größte Altargemälde Europas. Es ist auf Platten aus Papiermaché aufgemalt.


Text: Norbert Bosse

Fotos: Burkhard Richter

 
 
Schweriner Kunst- und
Museumsverein e.V.

Der Verein dient der Förderung von Kunst und Kultur. Er erfüllt damit eine Aufgabe der Volksbildung, indem er durch Ausstellungen, Vorträge und Exkursionen die Mitglieder und Kunstinteressierte mit dem Kunstschaffen der Gegenwart und Vergangenheit bekannt macht.

1. Vorsitzender: Norbert Bosse

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